Sie wollen die positive Stimmung nach draußen in die Verbände tragen

Nach langer Pause hat in Hohenfels (Landkreis Neumarkt) erstmals wieder ein Landeswettbewerb der BRK-Bereitschaften stattgefunden. Doch der Wettkampfcharakter war den Organisatoren zweitrangig. Für sie zählten der Spaß an der Rot-Kreuz-Arbeit und der Zusammenhalt. Mit dieser Strategie wollen die Organisatoren Christoph Piltz und Bettina Schaich die Veranstaltung ausbauen.

Von Frank Betthausen

Hohenfels. Geht es nach Christoph Piltz, war der Termin erst der Anfang: Nach langer Pause hat in der BRK-Bildungsstätte in Hohenfels wieder ein Landeswettbewerb der BRK-Bereitschaften stattgefunden. „Wir wollten natürlich auch den Wettkampfgedanken wieder aufleben lassen“, erzählt der Landesbereitschaftsjugendwart und Organisator. Im Vordergrund hätten jedoch Spiel und Spaß gestanden.

„Wir wollten den Helfern wieder einmal etwas zurückgeben.“ Christoph Piltz, Landesbereitschaftsjugendwart

Auch der Teamgeist und das Ziel, sich miteinander zu vernetzen sowie neue Leute kennenzulernen, seien wesentlich gewesen.

„Jetzt gilt es, diese positiven Vibes nach außen zu tragen, damit der Wettbewerb im nächsten Jahr noch größer wird. Das schaffen wir, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, die Werbetrommel zu rühren, diese tollen Momente bekannt zu machen und sie in die Bezirks- und Kreisverbände hinauszutragen“, betont Piltz, der beim BRK Forchheim zu Hause ist.

Die Franken und die Oberbayern unter sich

Im Herbst vergangenen Jahres hatten sich seine Stellvertreterin Bettina Schaich (Kreisverband Neu-Ulm) und er mit ihrem Team dazu entschlossen, die Veranstaltung nach Jahren wieder aufleben zu lassen. „Konkret mit den Planungen begonnen haben wir im Dezember. Bis Juni haben wir das dann Schritt für Schritt durchgezogen“, berichtet Piltz.

Nach harten Corona-Zeiten, viel Pandemie-Arbeit – etwa in den Testzentren – und Einsätzen rund um den Konflikt in der Ukraine sei es den Organisatoren vor allem darum gegangen, „den Helfern wieder einmal etwas zurückzugeben“.

So traten am 10. Juni drei Gruppen in Hohenfels an: aus den BRK-Kreisverbänden Hof, Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (beide Bezirksverband Ober- und Mittelfranken) und vom BRK Weilheim-Schongau (Bezirksverband Oberbayern).

Die Themen waren bunt gemischt

Die rund 20 Teilnehmer mussten auf dem Gelände der Bildungsstätte einen Aufgaben-Parcours mit drei Stationen durchlaufen – eine war der Theorie gewidmet, die beiden anderen der Praxis.

Im theoretischen Teil hatten die Starter – jedes Team bestand aus einem Gruppenführer und fünf Helfern – einen Aufgabenbogen mit mehr als 40 Fragen zu bearbeiten.

Die Themen waren bunt gemischt. Sie reichten von Erster Hilfe über Sanitätsdienste sowie Technik und Sicherheit bis hin zur Psychosozialen Notfallversorgung und Rot-Kreuz-Grundwissen, unter anderem zu Henry Dunant.

Die Praxis-Stationen waren auf die Fachdienste Betreuungs- und Sanitätsdienst abgestellt. Im Betreuungsdienst galt es, eine Ausgabe- beziehungsweise Verpflegungsstelle zu planen. Das Szenario im Hintergrund war ein Evakuierungseinsatz. Der zweite Prüfungskomplex „bescherte“ den Aktiven ein Fallbeispiel mit mehreren Verletzten.

„Darauf können wir aufbauen – und das macht Mut für künftige Veranstaltungen dieser Art.“ Landesbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein

Bei einem Sanitätsdienst kam es zu einem Unfall an einem Badesee, gleichzeitig waren die Bereitschafts-Mitglieder nach einem Vorfall auf dem angrenzenden Festgelände gefordert.

„Grundsätzlich hat es den Teilnehmern wahnsinnig viel Spaß gemacht, den Parcours zu durchlaufen“, sagt Piltz, der sich in seinem Fazit für den großen Rückhalt rund um den Wettbewerb bedankt.

Das Planungsteam habe seit Ende 2022 einige Herausforderungen bewältigen müssen. „Aber das konnten wir sehr, sehr gut meistern, weil wir die Unterstützung aus allen Bereichen hatten – sowohl von den Fachdiensten der Bereitschaften als auch von der Landesbereitschaftsleitung und der Schule Hohenfels. Hier können wir wirklich von einem großen Support sprechen“, erklärt er und bezieht die Mimen und Schiedsrichter in seine Dankesworte mit ein.

Hochfranken Paramedics fahren nach Lahr

Auch Landes- und Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein und seine Stellvertreterin Petra Luber waren begeistert von der Gemeinschaftsleistung und dem Engagement. „Darauf können wir aufbauen – und das macht Mut für künftige Veranstaltungen dieser Art“, sagte Hauenstein. Luber ergänzte: „Unsere Bereitschaften sind quicklebendig. Das hat der Wettbewerb in Hohenfels eindrucksvoll gezeigt.“

Nach der Auswertung der Schiedsrichterbögen und dem Mittagessen übergaben die beiden Rot-Kreuz-Funktionäre die Urkunden und Pokale. Als Sieger aus dem Landeswettbewerb gingen die Hochfranken Paramedics aus Hof hervor – dicht gefolgt von der mittelfränkischen Gruppe Tutti Fratelli. Auf Platz drei landete die oberbayerische Vertretung, die sich „Die Grundverwirrten“ nannte.

Das Gewinnerteam hat nach dem Erfolg in Hohenfels gut drei Monate Zeit, sich auf den Bundeswettbewerb der DRK-Bereitschaften vorzubereiten, bei dem es vom 15. bis 17. September im baden-württembergischen Lahr die bayerische Fahne hochhalten wird.