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Ein kleines Stück Glück vor dem Fenster

LBV-Referentin Sofia Röder hat in dieser Woche Vogelfutterstationen an Neumarkts BRK-Heimleiter Jens Küneth und seine Assistentin Katharina Bauereisen übergeben. Mit dem Projekt „Alle Vögel sind schon da“ und ihren Beobachtungsstellen im Garten sorgt die Naturschutzorganisation für besondere Alltagsfreude bei den Senioren.

Von Frank Betthausen

Neumarkt. Ältere Menschen, die regelmäßig Vögel am Fenster oder im Garten beobachten, sind glücklicher und gesünder. Das hat eine Studie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wissenschaftlich belegt. Für die Untersuchung waren mehr als 1500 Bewohner und mehr als 300 Mitarbeiter von Pflegeheimen befragt worden, die am Präventionsprojekt „Alle Vögel sind schon da“ des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) teilnahmen. An der Aktion beteiligen sich seit dieser Woche auch die Verantwortlichen der BRK-Einrichtungen in der Rittershofer Straße in Woffenbach und der Friedenstraße in Neumarkt.

Am Dienstag nahmen Heimleiter Jens Küneth und seine Assistentin Katharina Bauereisen von LBV-Referentin Sofia Röder für ihre beiden Häuser je eine Vogelfutterstation in Empfang. Die Beobachtungsstellen werden von Ehrenamtlichen und Betreuungskräften gemeinsam mit den Senioren gehütet und gepflegt.

Die nötigen Hintergründe vermittelte Röder – sie stellte unter anderem die häufigsten Vögel an den Futterstellen vor – bei einer Schulung für die Mitarbeiter und einem Einführungsvortrag für die Bewohner. Dazu gab es Informations- und Beschäftigungsmaterial.

Sein Projekt „Alle Vögel sind schon da“ hatte der LBV im Herbst 2017 ins Leben gerufen. Bis Ende 2021 hat die Naturschutzorganisation rund 140 Pflegeeinrichtungen in Bayern mit Beobachtungsstationen ausgestattet. Unterstützt wird die Aktion von den Pflegekassen – in diesem Fall von der AOK, der Knappschaft und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) – sowie der LBV-Stiftung Bayerisches Naturerbe.

Die Kampagne ist nach Angaben von Projektleiterin Kathrin Lichtenauer bis 2023 verlängert worden. Damit können pro Jahr bis zu 80 weitere Einrichtungen daran teilnehmen. Im Übrigen jederzeit auch im Sommer. Denn: Entgegen der landläufigen Meinung, Vögel sollten nur im Winter gefüttert werden, wenn sie in der kargen Natur keine Nahrung mehr finden, können die Tiere auch in der warmen Jahreszeit unterstützt werden.

„Vorausgesetzt, die Auswahl stimmt und es wird beispielsweise kein Fettfutter ausgelegt“, erläutert Lichtenauer. Nach ihren Worten kann es im Frühling und Sommer gerade für Altvögel, die sich um ihre Brut kümmern, durchaus hilfreich sein, wenn ihnen Gartenbesitzer Futterstellen einrichten. Die Tiere könnten gefangene Insekten so ihrem Nachwuchs überlassen und sich selbst anderweitig versorgen.

Heimbetreiber, die sich an der Aktion beteiligen wollen, können sich laut Lichtenauer im Internet auf der Seite www.lbv.de/allevoegel bewerben. Nachfragen sind jederzeit auch per E-Mail unter der Adresse allevoegel(at)lbv.de möglich.