„Du bist nicht nur fachlich, sondern auch menschlich eine Größe“

Frank Betthausen
„Es läuft sehr gut bei uns – das ist auch euer Verdienst“, richtete Mario Drexler lobende Worte an seine Belegschaft.

BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler feierte am 2. Oktober sein 20-jähriges Dienstjubiläum. Es kommt selten vor, dass der 42-Jährige über ein Thema nicht Bescheid weiß. Die Pläne für den Überraschungsempfang seiner Mitarbeiter in Regensburg liefen allerdings völlig an ihm vorbei. Im Kollegenkreis stieß der Blaibacher auf die Erfolge des Bezirksverbands an – und erzählte eine launige Geschichte von einem Aktenvernichter, durch die sich für ihn nach zwei Jahrzehnten ein Kreis schloss.

Von Frank Betthausen

Regensburg. Auf zwei Dinge kann sich Mario Drexler zu 100 Prozent verlassen – auf seine Mitarbeiter und darauf, dass er an besonderen Tagen beim BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz den Papierschredder leeren muss… 

Mit der kleinen Anekdote vom überquellenden Aktenvernichter brachte der Bezirksgeschäftsführer am vergangenen Donnerstag seine Beschäftigten zum Lachen. Das Team hatte für ihn – Anlass war sein 20-jähriges Arbeitsjubiläum – einen Überraschungsempfang in der Geschäftsstelle in der Dr.-Leo-Ritter-Straße in Regensburg organisiert.

Er habe tatsächlich von nichts gewusst – und das komme selten vor, meinte der 42-Jährige, der kurz zuvor noch verzweifelt nach seiner Chefsekretärin und „Mitarbeiterin der ersten Stunde“, Edeltraud Hornauer, gesucht hatte. 

Sie war mit Vorbereitungsarbeiten für die Feier im vierten Obergeschoss beschäftigt und für ihren Vorgesetzten während einer Besprechung für eine wichtige Nachfrage nicht greifbar…

„Zwei Jahrzehnte! Das ist schon ein ganzes Stück Weg. Vor allem in solch schwierigen Zeiten, die wir als BRK in der Vergangenheit miterleben durften.“ 

BRK-Bezirksvorsitzender Hans Rampf

Frank Betthausen
Bezirksvorsitzender Hans Rampf überreichte „seinem“ Geschäftsführer Mario Drexler im Namen des Vorstands und der Mitarbeiter ein Präsent.

Drexler nahm Hornauers unerwartete Abwesenheit längst schon wieder mit Humor, als er sich eine halbe Stunde später für die Party bedankte. 

So wie er amüsiert davon berichtete, welcher Kreis sich für ihn als Dienstjubilar am 2. Oktober 2025 geschlossen hatte. „Ich bin morgens ins Büro gekommen und musste den Schredder im zweiten Stock richten“, erzählte er den Kollegen. 

Was seine erste Tätigkeit war, als er am 1. Oktober 2005 während seines BWL-Studiums – Drexler leistete in der Bezirksverwaltung seine begleitenden Praktika ab – beim BRK an Bord ging? Der eine oder andere Zuhörer erahnte die Antwort auf die Frage. „Ich musste den Schredder bedienen – auch vor 20 Jahren war er in der Früh voll“, berichtete er zum Amüsement seiner Belegschaft.

„Zwei Jahrzehnte! Das ist schon ein ganzes Stück Weg. Vor allem in solch schwierigen Zeiten, die wir als BRK in der Vergangenheit miterleben durften“, erklärte Bezirksvorsitzender Hans Rampf, der „seinem“ Geschäftsführer im Namen des Vorstands und der Mitarbeiter ein Präsent überreichte.

Bei allen launig-humorvollen Einwürfen, die er in seine Laudatio einstreute, fand der frühere Oberbürgermeister von Landshut viele ehrliche, lobende Worte für Drexler. „Du machst einen Riesenjob und bist nicht nur fachlich, sondern auch menschlich eine Größe. Wir bedanken uns heute auch für Deine Art“, sagte Rampf.
 

Drexler sei jemand, auf den sich die Mitarbeiter beim Bezirksverband immer verlassen könnten und der selbst einen sehr engen Kontakt mit ihnen pflege. Mit allen großen und kleinen Nebeneffekten im Arbeits- und Rot-Kreuz-Alltag! 

„Wir machen wirtschaftlich und auch insgesamt einen sehr guten Job – das geht nur im Team. Wir haben ein sehr gutes Image nach innen und außen, das zeichnet uns aus“, betonte der Vorsitzende, dem es ein Anliegen war, bei der kleinen Feierstunde an das „verdienstvolle, wichtige Wirken“ von Drexlers Vorgänger Günther Hettenhofer zu erinnern.

Der Regensburger, bekannt für seine trockene, geradlinige Art, hielt auf seine typische Weise – gebeten um einen kurzen Redebeitrag – nur fest: „Er hat einen guten Lehrmeister gehabt.“

„Ich bin froh um meine ganzen Säulen, die ich hier habe. Das Vertrauen ist da – aber auch die Leistung.“ 

BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler

Frank Betthausen
Anstoßen auf gemeinsame Jahre: Die Zeit, in der er die „rechte Hand“ seines Vorgängers Günther Hettenkofer war, erlebte Mario Drexler als prägend.

Und in der Tat! Die Zeit, in der er die „rechte Hand“ von Hettenkofer war, erlebte der Rodinger, der heute in Blaibach im Landkreis Cham lebt, als prägend – als herausfordernd, aber lehrreich.

Vier Jahre „knechtete“ er, wie er scherzend anmerkte, nach dem Studium an der Seite des erfolgreichen Pflegeheim-Sanierers, ehe ihn der mit dem Jahreswechsel 2012/2013 zu seinem Nachfolger machte. Die Karriere „vom Praktikanten zum Chef“ war perfekt…

Für Drexler war sie nie ein Alleingang. Bis heute ist er nach eigenen Angaben dankbar für die große Unterstützung in seinem Umfeld – sei es durch den „beständigen Vorstand“, der am Donnerstag mit Schatzmeister Lorenz W. Scherer vertreten war, seine Mannschaft oder seine Führungskräfte. 

„Es läuft sehr gut bei uns – das ist auch euer Verdienst“, richtete er anerkennende Worte an die Umstehenden. Und er ergänzte: „Ich bin froh um meine ganzen Säulen, die ich hier habe. Das Vertrauen ist da – aber auch die Leistung.“

Nur beim Ausleeren des Papierschredders könnte die Disziplin eventuell manchmal größer sein…