Fünf Jahre BRK-Heim in Wilting: „Hier kennt jeder jeden“

Mitarbeiter und Bewohner feiern am Jahrestag der Eröffnung gemeinsam „Geburtstag“. Einrichtungsleiterin Cornelia Amberger sagt in ihrer persönlichen Bilanz: „Wenn ich Corona weglasse, hätte ich keinen Tag woanders arbeiten wollen.“

Von Frank Betthausen

Traitsching/Wilting. Fünf Jahre BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheim Wilting: Wird Einrichtungsleiterin Cornelia Amberger gefragt, wie ihre persönliche Bilanz für diese Zeit ausfällt, kommt zwangsläufig die Pandemie zur Sprache. „Wenn ich Corona weglasse, hätte ich keinen Tag woanders arbeiten wollen“, sagt sie. Am Mittwoch, dem Jahrestag der Eröffnung am 1. Juni 2017, feierte Amberger mit den Bewohnern und ihrem Team den „Geburtstag“ des Hauses.

Der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz betreibt es oberhalb der Leonhard-Stettner-Grundschule, einen Steinwurf vom Vereinsheim des SV Wilting entfernt.

Es gab Sekt, Kaffee und Kuchen – und die frühere Mitarbeiterin Petra Schmöller spielte mit dem Akkordeon zünftig auf. Die Senioren freuten sich über ein kleines Präsent: einen 3D-Druck des Gebäudes am Naßfeld, der mit Schokoladenherzen gefüllt war. Alle 43 BRK-Beschäftigten – darunter zwei Auszubildende – erhielten bei dem Fest, der ersten großen gemeinsamen Veranstaltung nach langer Corona-Pause, individuell gestaltete Kaffeetassen.

In einer kurzen Ansprache dankte Amberger ihren Kollegen für den „riesigen Einsatz“ seit 2017 und den Bewohnern – in der BRK-Einrichtung stehen 52 Einzelzimmer zur Verfügung, die alle belegt sind – für ihre Treue. „Ohne Euch gäbe es das Heim nicht“, sagte Amberger, die auch den Posten der Pflegedienstleiterin bekleidet.

Seit 2020 und dem Wechsel von Herbert Ehrl in den Ruhestand liegt die Leitung des Hauses in ihren Händen. Die 43-Jährige aus dem Traitschinger Ortsteil Thal ist seit 1995 beim BRK, ihre Ausbildung zur Fachkraft hatte sie 1999 abgeschlossen. In die Planung der Wiltinger Einrichtung war sie vom ersten Tag an als damalige Pflegedienstleiterin des BRK-Seniorenwohn- und Pflegeheims Zandt eingebunden.

„Wir sind 2017 mit 24 Bewohnern und gut 20 Mitarbeitern gestartet. Am 1. November waren wir bereits voll. Das war damals schon sportlich“, erinnert sich Amberger an die herausfordernde Anfangszeit. Das Team habe sich erst zusammenfinden und festigen müssen. Auch der Aufbau der neuen Strukturen sei durchaus aufwändig gewesen.

„Aber für die Fülle an Aufgaben haben wir das sehr gut gemacht“, meint Amberger, die sich nach eigenen Angaben immer auf ihre Stellvertreterin und Wohnbereichsleiterin Simone Saurer, Verwaltungskraft Andrea Piendl und ihre Mannschaft verlassen konnte.

„Es ist ein sehr starker Zusammenhalt da. Die Mitarbeiter sind mit viel Herz und Engagement dabei“, findet die 43-Jährige lobende Worte für ihre Kollegen, an denen sie nicht zuletzt die authentische, bodenständige Art schätzt.

Gezeigt habe sich das beispielsweise im Mai, als ein Videoteam der BRK-Landesgeschäftsstelle aus München in Wilting einen Beitrag zum Internationalen Tag der Pflege drehte. Der Termin habe ohne große Vorbereitung und ganz unkompliziert mit den Kollegen stattfinden können, die an diesem Tag im Dienstplan gestanden hätten.

Und was macht das BRK-Heim für sie aus? Abgesehen von den lichtdurchfluteten, modernen Räumen und der idyllischen Lage? „Es kennt jeder jeden“, sagt Amberger. „Das Haus hat eine überschaubare Größe. Hier läuft alles sehr familiär ab.“

Ihre große Hoffnung zum Geburtstag ist, dass all das so bleibt. „Ich wünsche mir, dass es die nächsten fünf Jahre genau so weitergeht – und dass sich viele Mitarbeiter und Bewohner für uns entscheiden“, sagt Amberger.