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Ein Heimrundgang am Tablet oder Smartphone

„Die Außendarstellung gewinnt dadurch extrem“, meint BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler über die Arbeit von Kai-Achim Bruder aus Ergoldsbach. Der 56-Jährige hat in den vergangenen Wochen sieben der acht Bezirksverbands-Pflegeheime mit 360-Grad-Innen- und Außenaufnahmen ins rechte Licht gerückt.

Von Frank Betthausen

Regensburg. Besucher unserer Homepage werden es vielleicht schon bemerkt haben: Die Unterseiten der Pflegeheime, die der BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz betreibt, sind um eine Attraktion reicher. Wer sich für die Häuser interessiert, hat neuerdings die Möglichkeit, sich über 360-Grad-Rundgänge am Smartphone, Tablet oder PC einen ersten Eindruck von den Räumlichkeiten und Außenanlagen zu verschaffen.

Kai-Achim Bruder von der Firma 360GradRaum aus Ergoldsbach (Landkreis Landshut) hat bis auf Zandt – das dortige Haus steht vor einem großen Umbau und aufwändigen Sanierungsarbeiten – alle Senioren-Einrichtungen mit seinen Spezialaufnahmen im Bild festgehalten.

Vorplätze, Gärten und Andachtsräume präsentiert er genauso wie Foyers, Cafébereiche, Küchen und Musterzimmer. Garniert wird das Ganze mit Luftaufnahmen. Für jedes der sieben Heime sind auf unserer Internetpräsenz seit kurzem Verlinkungen hinterlegt, die zu den jeweiligen Rundgängen führen.

„Die Außendarstellung gewinnt dadurch extrem“, meint BRK-Bezirksgeschäftsführer Mario Drexler. Über die neuen Rundgänge könnten sich beispielsweise Angehörige, die einen Heimplatz für ein Familienmitglied suchen, bequem vom eigenen Wohnzimmer aus einen Überblick über die Häuser des BRK-Bezirksverbands verschaffen.

Gerade in Corona-Zeiten, in denen es gelte, Kontakte zu minimieren und in denen sich aktuell jeder Heimbesucher testen lassen müsse, sei die „digitale Besichtigung“ eine echte Alternative.

Kai-Achim Bruder, der aus Hagen stammt und vor 27 Jahren über seine Tätigkeit im Außendienst für eine Augenoptik-Firma nach Bayern kam, beschäftigt sich seit 2013 mit der 360-Grad-Fotografie. Anfangs arbeitete er noch mit Spiegelreflexkameras und Normal-Objektiven. Inzwischen setzt er auf spiegellose Vollformatkameras und Fischaugen-Objektive.

„Mit einer Belichtungsreihe von fünf Aufnahmen in jede Himmelsrichtung bringe ich eine fast 100-prozentige Kugel und ein entsprechendes Foto zustande“, erläutert er.

Der Nutzer kann so später mit wenigen Mausklicks durch die Räume „wandern“ und die gewünschte Perspektive einnehmen.

„Es wird nur fotografiert, nicht gefilmt“, erklärt Bruder, der das Ergebnis seiner Arbeit mit einem Film vergleicht, der auf einem Zeitstrahl laufe. „Der Zuschauer hat die Möglichkeit, sich durchs Geschehen zu hangeln und selbst zu entscheiden, was er sich anschauen möchte. Das geht bei einem Imagefilm nicht“, sagt der 56-Jährige.

Grundsätzlich gehe es ihm bei seiner Tätigkeit darum, nicht nur „flache Bilder“ zu zeigen, sondern auch, „was hinter dem Fotografen passiert“.

Zu Bruders Kunden zählen neben dem Bayerischen Roten Kreuz Hotels, Gastronomie-Betriebe, Einzelhändler und Autohäuser. Für die Betriebe setzt er Gasträume, Schauräume oder Werkstätten ins rechte Licht. Der Kontakt zum BRK kam 2019 zustande, als er in Schierling (Landkreis Regensburg) für die Kommune einen Marktrundgang realisierte – mit einer Kombination aus Luftbild- und Bodenaufnahmen.

Auch ortsansässige Unternehmer und Einrichtungsleiter beteiligten sich damals daran – darunter Bernhard Strazim vom BRK-Seniorenheim Schloss Eggmühl. Sein geschichtsträchtiges Haus war so das erste, das Bruder fotografierte.